Wie genau sind Alkoholtester der Polizei?

Handelsübliche (also jene, die man sich normalerweise kauft) haben eine Genauigkeit von 0,05 Promille bei 1 Promille. Das bedeutet, ein solcher Alkoholtester ist bei einem Alkoholgehalt von 1 Promille auf ± 0,05 Promille genau.

Dies ist für den persönlichen Zweck natürlich mehr als ausreichend. Mit einem solchen Gerät möchte man ja in der Regel nur feststellen, ob man noch Fahren darf, oder eben nicht. Ist der gemessene Wert zu hoch bzw. an der Promillegrenze, sollte man sowieso nicht mehr fahren, auch wenn man noch nicht ganz an der Grenze ist.

Ganz anders sieht die Lage bei einem Alkoholtester der Polizei aus. Hier geht es immerhin darum, festzustellen, ob man fahrtüchtig ist, bereits eine Strafe bekommt oder gar den Führerschein verliert oder noch schlimmer, festzustellen ob man schuld an einem Unfall ist.

Auch die Vortestgeräte (mehr ist ein Alkoholtester, welcher den Alkoholgehalt über den Atem bestimmt nämlich nicht) sind oft nicht sehr viel präziser.

Der aktuelle Alkoholtester der österreichischen Polizei zum Beispiel (zu finden hier), hat auch nur eine Genauigkeit von 0,05 Promille bei 1 Promille Alkoholgehalt. Er misst zwar in einem höheren Bereich, die Genauigkeit unterscheidet sich aber offensichtlich nicht.

Die Genauigkeit von Alkoholtestern die den Alkoholgehalt im Atem messen, ist also durchaus sehr hoch. Wofür wird dann überhaupt noch etwas anderes eingesetzt?

Der Grund ist der, dass jene Alkoholtester, welche nur den Gehalt im Atem messen, oft einen extrem ungenauen Wert geben können.

Dies ist auch ganz einfach zu verstehen: Trinkt man Alkohol, braucht es eine gewisse Zeit, bis dieser vom Körper aufgenommen wird und in die Blutbahn gelangt.

Im Atem erkennt man aber sofort, wenn jemand beispielsweise Alkohol getrunken hat. Genauso geht es dem Alkoholtester!

Dies ist auch der Grund, warum Atemalkoholtester einen so hohen Wert anzeigen können; sie messen den unverdauten, gerade erst zu sich genommenen Alkohol – und zwar ungefiltert.

Unter anderem aus diesem Grund ist solch ein Alkoholtester auch nur ein Vortestgerät. Kommt hier ein zu hoher Wert heraus, muss man zu einem geeichten, exakten Gerät.

Die Geräte der Polizei misst dann erst, wenn der ganze Alkohol aufgenommen wird – entweder wird dann Blut genommen und der Alkoholgehalt direkt im Blut gemessen, oder es kommt eben ein anderes, geeichtes Gerät zum Einsatz.

Dieses ist dann auch vor Gericht gültig und der Wert verbindlich. Ob die Genauigkeit nun höher ist oder nicht, konnte ich nicht herausfinden. Dies macht auch nur wenig Unterschied, wichtig ist, dass das Gerät geeicht und somit genau genug ist, um vor Gericht gültig zu sein.

3 Gedanken zu „Wie genau sind Alkoholtester der Polizei?

  1. Claus

    Ich habe seit ein paar Tagen erhebliche Zweifel an der Genauigkeit dieser Tester.
    Ich hatte mit meiner Frau einen heftigen Streit, bis die Polzei kam. Der Alkohol-Test bei mir ergab angeblich 2,5 Promille und bei meiner Frau nur 0,6 Promille. Tatsächlich haben wir an diesem Abend aber beide „in etwa“ gleich viel getrungen, ich vielleicht „etwas“ mehr.
    Die Promille-Rechner, die man im Netzt findet verraten mir, dass ich nach Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht etwa eine Flache Vodka hätte trinken müssen, um auf diesen Wert zu kommen. Soweit ich die überhaupt leer bekommen hätte, hätte ich dann garantiert nicht mehr auf beiden Beinen stehen können.
    Seltsam: Obwohl ich dem Polizist gesagt habe, dass das Ergenbis so nicht stimmen kann, da ich soviel nicht getrunken habe, hat er keine Anstalten unternommen, mir das Ergebnis wenigstens zu zeigen :\

    1. Wolfgang Beitragsautor

      Hallo Claus,

      ich denke nicht, dass die Polizei dir den Wert verweigern darf. Noch dazu, da bei einem erhöhten Wert sowieso ein Bluttest durchgeführt wird, welcher dann definitiv richtig ist. Ansonsten würde ich micht in dem Fall tatsächlich an einen Anwalt wenden.

      Lg
      Wolfgang

      1. Claus

        Hallo Wolfgang,

        die Veröffentlichung menes Kommentars kam spät, aber sie kam immerhin. Danke dafür.

        Im Nachhinein hatte ich noch ein wenig recherchiert und kam zu dem Ergebnis, dass man als Mann, wie in diesem (meinem) Fall lieber nicht die Polizei rufen sollte, wenn es um eheliche, häusliche Auseinandersetzungen geht. Da ich in meinem Fall eine weiere Eskalation verhindern wollte (ja, ja, das südländische Temperament meiner Frau) hielte ich es eben für angebracht. Das Ergebnis meiner Recherche war nämlich, dass du als Mann da schnell den kürzeren ziehst, weil man dir ratz fatz häusliche Gewalt unterstellt. Die Polizei wird das dann an die Staatsanwaltschaft weiterleiten und diese leitet i.d.R. ein Ermitlungsverfahren gegen den Mann ein. Bis heute, gut 6 Monate später, haben wir aber in dem Fall nichts mehr gehört.

        Der Witz war aber, dass der Polizist noch ein Handyfoto von meinem Gesicht machen wollte. Dies habe ich natürlich abgelehnt. Wo kämen wir denn da hin? Für was das dienlich gewesen wäre, konnte ich aber nicht herausfinden. In kann es nur erahnen (Überwachungsstaat/Gesichtserkennung). Ja, ja, der pöse pöse Bürger ,-) Selbst, wenn er sich seinen Lebensunterhalt selbst verdient und nie polizeilich aufgefallen ist.

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